Organspende auf dem Vormarsch – oder wie man mit Körperteilen Stimmung macht
Die Zustimmung zur Organspende erreicht neue Höhen, als würden die Menschen plötzlich anfangen, nicht nur ihr Herz zu verschenken, sondern gleich ihr gesamtes Ego. Es ist fast so, als könnten wir bald unsere Nieren online versteigern – „OrganeBay“ für den guten Zweck. Aber Moment mal, ist das wirklich alles so altruistisch? Oder steckt hinter diesem neuen Spendenwahn mehr als nur ein gutes Herz?
Mit welchem Preis kommt der Anstieg der Organspenderbereitschaft?
Apropos Bereitschaft: Vor ein paar Tagen erklärte mir mein Nachbar enthusiastisch, wie wichtig es sei, seine Leber nach dem Tod anderen zu überlassen. Er sprach von einem "gesellschaftlichen Akt der Solidarität". Ich konnte nicht anders und fragte ihn scherzhaft, ob er wohl auch eine Rettungsweste spenden würde, wenn sein Boot sinkt. Denn während die Zahlen steigen und die Spenderbereitschaft sich minimal erhöht hat – von 82 auf 83 Prozent -, scheint mir mancher Enthusiasmus eher einer Schnäppchenmentalität zu gleichen. Schließlich kann uns keiner garantieren, dass unsere Leber dann nicht in einer Luxusvilla am Mittelmeer endet.